Triathlon bei hochsommerlichen Bedingungen

Der Bohmter Triathlet Torben Kaminsky startete im Frühsommer beim Ironman in Hamburg. Nach der Siegerehrung zeigte sich, dass er nicht lange Zeit hat die Füße hochzulegen, denn er qualifizierte sich mit seiner Platzierung für den Start bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza. Und so führte Torben das Training in den vergangenen Monaten weiter, bis am vergangenen Wochenende der Startschuss für die Weltmeisterschaften fiel.

Er reiste bereits einige Tage vorher an um auch an den Events rund um das Weltmeisterschaftsrennen teilnehmen zu können. So konnte er bei der Nationenparade und Pastaparty bereits Wettkampfluft schnuppern und mit anderen Athleten in Kontakt kommen. Während die Ironman-WM vielen als Triathlon auf Hawaii bekannt ist, wird das Starterfeld in diesem Jahr erstmalig aufgeteilt und auch örtlich verlegt. So starteten am vergangenen Wochenende ausschließlich Männer (Profis und Agegrouper) in Nizza. Die Frauen-WM wird wie gewohnt im Oktober auf Hawaii ausgetragen. „Da hat schon etwas gefehlt. Und auch außerhalb des Triathlonbereichs an der Strandpromenade war wenig von der WM zu spüren. Hinsichtlich der Organisation gibt es aber nichts zu meckern“, berichtet er.

Und dann kam auch schon der Renntag! 24,8 Grad Wassertemperatur im Mittelmeer hieß für alle Athleten das Verbot beim Schwimmen einen Neoprenanzug zu tragen. Torben bewies wieder einmal, dass er ein hervorragender Schwimmer ist und kam bereits nach einer Stunde aus dem Wasser. Die Radstrecke hatte es in sich: viele Höhenmeter verteilt auf drei längere Anstiege, zahlreiche enge Kurven und schwierige Abfahrten. Hier kam es Torben zugute, dass er die Strecke in den Tagen vor dem Rennen z.T. mit dem Rad und einmal komplett mit dem Auto angefahren ist. Für den in Lemförde lebenden Torben waren die Anstiege und Abfahrten in den französischen Seealpen ungewohntes Terrain und so ging er kein Risiko ein, fand in seinen eigenen Rhythmus und absolvierte die 180km lange Radstrecke dennoch in 5:53 Std. Lediglich beim Kilometer 153 musste er seine Fahrt kurz unterbrechen, denn beim Überfahren einer Straßenschwelle brach sein Trinksystem am Rad kaputt, sodass er anhalten und dieses entsorgen musste.

Nach einem zügigen Wechsel vom Rad in die Laufschuhe startete er mit einem guten Tempo den abschließenden Marathon. Magenprobleme zwangen ihn jedoch nach den ersten fünf Kilometern das Tempo zu drosseln und immer wieder Gehpausen einzulegen. „Das war dann natürlich etwas schwierig, aber das Ziel war Spaß haben und finishen. Und weil Schwimmen und Radfahren wirklich Spaß gemacht haben, war das völlig okay,“ erzählt er später. Und trotz dieser Schwierigkeiten war er nicht langsam: Er lief die 42 Kilometer in 4:07 Std. und überquerte nach insgesamt 11:12 Std. die Ziellinie. Er ließ damit im Gesamtfeld rund 1400 Starter hinter sich.

Nun freut er sich nach einer erfolgreichen Saison und einem besonderen Wettkampf darauf erstmal die Füße hochzulegen!

 

Text: Kim Marei Kusserow

Bilder©:  Ironman