Zähe Nummer für 1. Damen gegen den Tabellenletzten

"Perle" Unland mit ihrem Hattrick in der Schlussphase Queen of the match

SG Bohmte/Ost./Schw. I

TuS Eversten

3:0 (0:0)

Frauen-Bezirksliga Weser-Ems Mitte 23/24, 16. Spieltag

Die haushohe Favoritenstellung oblag sicherlich dem Team um Detlef Häberle und Waldemar Reimer im Vorfeld des Duells mit dem abgeschlagenen Ligaschlusslicht TuS Eversten am Samstagnachmittag im Bohmter Sportpark an der Ovelgönne. Als dann auch noch klar wurde, das die Gäste nur mit 11 Spielerinnen, also ohne Wechselmöglichkeit bei den ungewohnt warmen Temperaturen, antreten konnten, mag sicherlich der eine oder andere in Lager und Umfeld des Teams über die vermeintliche Höhe des Sieges spekuliert haben. Doch die an sich fest eingeplanten 3 Punkte im Kampf um Meisterschaft und Aufstieg gerieten völlig überraschend, gegen eine extrem kampf- und laufintensive Gästemannschaft, zu einer äußerst zähen Nummer. Letztlich wurden dann aber noch Team und Fans in der Schlussviertelstunde durch den Hattrick der überragenden Merle Unland erlöst. Der ungebremste Weg der SG BOS I Rtg. Tabellenspitze kann demnach weitergehen.

Zwar traf Antonia Loheide früh in Minute 6 mit ihrem Abschluss die Latte, doch auch die Gäste gaben 3 Minuten später ihren ersten Torschuss ab. Nach der Auftaktviertelstunde war bereits zu erkennen, das sich der Tabellen-2. extrem schwer tat, in so etwas wie einen Flow zu geraten. Der Tabellenletzte verteidigte bis zur Trinkpause in Minute 23 alles soweit diszipliniert und leidenschaftlich weg, und tauchte sogar auch das eine oder andere mal in des Gegners Hälfte auf. Zudem verfügte der TuS Eversten mit Wiebke Middelberg über eine extrem aufmerksam mitspielende, sichere und reaktionsstarke Torfrau. Nach der Trinkpause wurde immer deutlicher, das die SG förmlich nach dem Dosenöffner des Spiels rang. Gab es Großchancen wie in Minute 32 durch Sophie Lucht, die einen klasse Schuss aus 25m zentral Rtg. linker Winkel absetzte, wurden diese entweder genauso klasse durch die TuS-Torfrau, die ihren Job garantiert nicht zum ersten mal ausübte, vereitelt, oder die SG scheiterte an Ungenauigkeiten/Unvermögen im eigenen Offensivspiel. So schleppte sich das ganze mehr oder weniger dem Halbzeitpfiff entgegen, und blieb ergo auch torlos. Eine gewisse Ratlosigkeit im Lager der SG war nicht von der Hand zu weisen, verbunden mit der Frage einiger, wie lange denn noch die Kräfte des leidenschaftlichen Tabellenletzten reichen würden.

Offensichtlich aber müssen Dete und Waldi die passenden Worte in der Kabine an ihre Mädels gerichtet haben. Denn nach Wiederbeginn steigerte die SG sukzessive den Druck, die Passgenauigkeit im Aufbau und die Kreativität im Herausarbeiten von Chancen. Doch alleine die Ungenauigkeiten im Abschluss wollten partout nicht von der Bildfläche verschwinden. Da eben nach dem Wiederbeginn nicht zeitnah etwas Zählbares passierte, wurde immer deutlicher, hier würde bis zum Abpfiff eine richtig zähe Nummer für die Gastgeberinnen über die Ovelgönne laufen. 3 weitere Großchancen auf den Dosenöffner wurden bis Minute 67 liegengelassen. Dann stockte einigen der Atem. Mit ihrer einzigen Großchance in Durchgang 2 hatten die Gäste die Riesenmöglichkeit sensationell auf 0:1 zu stellen. Doch Inas Nawaf Findi Findi wurde, völlig freistehend, am Elfmeterpunkt im allerallerletzten Moment noch abgegrätscht. Man mag sich möglicherweise nicht ausmalen, wie sich in diesem Moment ein 0:1 auf Spiel und Ergebnis ausgewirkt hätten. Dann bat der souveräne SR Welkener zur Trinkpause in Durchgang 2, letzte Chance für die Häberle/Reimer-Elf, nochmal an diversen Stellschrauben zu drehen. Doch zunächst blieb alles beim alten, die SG wollte und wollte einfach nicht den Schlüssel zum Erfolg finden. Somit fehlten dem wackeren Tabellenletzten noch 13 Minuten bis zu einer mittleren Sensation. Doch die magische Minute sollte dann die Minute 77 sein, die ein kollektives “EEEEEEEEEEEEENDLICH” durch den Sportpark hallen ließ. Weda Berkenkamp zog links in den Strafraum bis zur Grundlinie, gab zurück an den 5er, wo Merle Unland den Ball aber eigentlich gar nicht richtig traf. Doch der Ball flog in Form eines halben Lupfers über die Torfrau hinweg ins Netz. Da war es doch noch, das 77 Minuten herbeigesehnte 1:0. Verständlich sicher nun, das sich das nicht positiv auf die Körpersprache des Tabellenletzten auswirkte, die aber trotzdem noch mit viel Rückgrat und Leidenschaft am Ball blieben, und die Torfrau des TuS machte weiter einen Top-Job. So blieb es bis Minute 88 bei einer extrem wackeligen Führung der Gastgeberinnen. Bis dann Anna-Lena Simon aus 14m zentral das Leder an die Latte jagte, und erneut Merle Unland zur Stelle war, um aus 2m zum 2:0 abzustauben. Nun war dann doch der Deckel drauf. Somit konnte die SG noch nach dem Motto “Aller guten Dinge sind drei” handeln, und das 3:0 nachschieben. Kim-Sophie Ivemeyer scheiterte mit ihrem Abschluss aus 13m halblinks, und wieder war Merle Unland zur Stelle,  zum ergo Hattrick, um diesmal aus 5m abzustauben. Abpfiff, und große Erleichterung im Lager der SG BOS I.

 

Fazit: War das ein hartes Stück Arbeit für den Favoriten SG BOS. Bis zur 77. Minute, dem Dosenöffner durch Hattrick-Queen “Perle” Unland, ein physisches und psychisches Geduldsspiel auf der Ovelgönne. Ganz, ganz großen Respekt an den personell gebeutelten Tabellenletzten TuS Eversten. Ohne Ergänzungsspielerin, bei dem warmen Wetter, leidenschaftlich bis zum Abpfiff gekämpft und gelaufen, und dem Tabellen-2. das Leben richtig schwer gemacht, Chapeau. Wie dem aber auch sei, der ungebremste Weg der SG BOS Rtg. Tabellenspitze geht weiter. Die Meisterschaft geht fortan nur noch über die Häberle/Reimer-Elf. Gratulation.

 

Aufgebot SGBOS: 21 Anna-Lena Schlüter, 3 Louisa Schröder, 4 Lena Blume, 5 Weda Berkenkamp (Kapitän), 7 Sarah Höppke, 9 Merle Unland, 10 Sophie Lucht, 12 Nina Segermann, 13 Kiara Steins, 14 Michaela Westermeyer, 15 Antonia Loheide

eingewechselt: 6 Greta Driehaus, 8 Lena Piening, 16 Anna-Lena Simon, Daniela Jürgens, 19 Kim-Sophie Ivemeyer

Trainer: Detlef Häberle, Waldemar Reimer

 

Aufgebot TuSEv: 17 Wiebke Middelberg, 2 Denise Willms, 4 Katja Daniel, 6 Louisa Krane, 7 Inas Nawaf Findi Findi, 9 Lena Engel, 16 Sara Schroll (Kapitän), 21 Imke Cramer, 21 Johanna Zelewski, 25 Friederike Widjaja, 26 Christin Pfeiffer

eingewechselt: keine

Trainer: Mark Nieswandt, Carolin Benkendorf

 

Tore: 1:0 (77.) Unland, 2:0 (88.) Unland, 3:0 (90.+1) Unland

 

Gelb: SGBOS (0x)/TuSEv (1x)     Gelb-Rot und Rot: keine

 

SR: Sebastian Welkener (SC Melle 03)

 

nächste Spiele:

Montag, den 15.04.2024, Anstoß: 20.00 Uhr, im Sportpark Ovelgönne gegen den TSV Ganderkesee !!!!!

Sonntag, den 21.04.2024, Anstoß: 13.00 Uhr, auswärts beim VfL Wildeshausen (Platz A, Glaner Str., Wildeshausen) !!!!!