1. Damen fahren mit langem Anlauf deutlichen Sieg

Anna-Lena Simon gelingt dabei Hattrick binnen 8 Minuten

TV 01 Bohmte I (SG BOS)

VfL Herzlake I

5:1 (1:0)

Frauen-Bezirksliga Weser-Ems Süd 21/22, 11. Spieltag

 

Erstes Meisterschafts-Spiel nach der Winterpause für das Team um Manuel Höppke, Sven Schulte und Christoph Bockrath. Zu völlig ungewohnter Anstoßzeit am späteren Sonntagnachmittag um 16.00 Uhr gastierte mit dem VfL Herzlake aus dem Emsland der Tabellenvorletzte, und möglicherweise Abstiegskandidat, im Bohmter Sportpark an der Ovelgönne. Nach einer sehr zufriedenstellenden Vorbereitungsphase waren zur allgemeinen Beruhigung der Nerven, im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf, 3 Punkte gegen das Team aus dem Hasetal fest eingeplant. Trotz wiederum nicht ganz komplettem Kader gelang dieses Vorhaben dann auch relativ standesgemäß, benötigte aber gegen einen kämpferisch vorbildlichen Gegner einen langen, sehr langen Anlauf.

 

Obwohl einiges nach einer sehr frühzeitigen Klarstellung der Verhältnisse hindeutete, aufgrund Weda Berkenkamps Blitz-1:0 aus Minute 1, die einen Freistoß aus 20m halblinker Position direkt in den rechten Winkel setzte, wobei die Herzlaker Torfrau dabei alles andere als glücklich aussah, ging man im Weiteren teilweise doch recht fahrlässig mit der unzähligen Vielzahl der auftretenden Großchancen um. Der VfL Herzlake fand offensiv so gut wie gar nicht statt, die SG BOS war deutlichst tonangebend. Großchancen in Hülle und Fülle, die alle hier gar nicht aufzuzählen sind, und sicherlich den Rahmen dieses Berichtes sprengen würden. Als kleines Beispiel nehmen wir mal die beiden Großchancen von Anna-Lena-Simon aus Minute 13, die aus freistehender Position einen 16m-Strahl hauchdünn über die Latte abließ, und von Julia Timper aus Minute 21, die im Rahmen eines Abschlußkanonade mehrerer SG-Akteurinnen als Letzte aus 5m den Ball hauchdünn über die Latte löffelte. Wie es dann manchmal im Fußball so ist, weiß jedermann. Der Spruch “Machst du vorne die Dinger nicht rein…..” dürfte bekannt sein. Wer weiß, wie das Spiel weitergelaufen wäre, wenn in Minute 31, nach einer der bis dahin kaum messbaren Entlastungsangriffen der Gäste, eine verunglückte Flanke von Carina Bergmann von der rechten Seite nicht auf die Latte des Gehäuses von SG-Torfrau Lenja-Maja Gowik geklatscht wäre, sondern sich irgendwie krummstens seinen Weg ins Netz gesucht hätte? Jedenfalls wurden ab diesem Zeitpunkt auch die Gäste sukzessive etwas stärker, da die SG BOS weiterhin die offensive Genauigkeit und Durchschlagskraft vermissen ließ, und so den Gästen gestattete, ihre Offensive ein wenig anzukurbeln. Dann ertönte der Halbzeitpfiff des souveränen Schiedsrichters Tibor Ahlemeier von SuS Buer. Es ging nicht so weiter für die SG BOS nach Minute 1, obwohl Chancen genug da waren. Die SG würde bis zur letzten Sekunde hoch konzentriert bleiben müssen, um den wichtigen Dreier einzufahren.

 

Nach Wiederbeginn zunächst das gleiche Bild wie in Durchgang 1. Eine Serie von Großchancen prasselte auf das Gehäuse des VfL Herzlake ein, aber auch diese wurden, teils fahrlässig, liegengelassen. Bis Minute 58, dem Moment, wo die Gastgeberinnen die Quittung für ihre teilweisen Fahrlässigkeiten im Angriff bekamen, und sich blankes Entsetzen in den Gesichtern der Mannschaft, der Verantwortlichen und der Zuschauer breit zu machen schien (siehe Spruch oben). Tiefschlaf in der SG-Defensive, und bis dahin völlig überraschend glichen die Gäste durch Carina Bergmann zum 1:1 aus. Was nun? Cheftrainer Manuel “Kloppo” Höppke resetete die Fußball-Festplatte in seinem Kopf, und versuchte nun, durch den einen oder anderen Wechsel die Offensiv-Maschine mit frischem Benzin zu versorgen. Das klappte zunächst eine gute Viertelstunde eher semioptimal, denn die SG tat sich, obwohl immer noch die eine oder andere Großchance zu verbuchen war, sichtbar schwer, den Schock des Ausgleichs einigermaßen zu verdauen. Zudem musste man, gegen nun befreite Gäste, nach dem 1:1 natürlich absolut auf der Hut sein, nicht auch noch gar das 1:2 zu kassieren. Aber in Minute 73 zeigte sich, das an Manuel Höppke ein kleiner Fußball-Professor mit goldenem Händchen verlorengegangen ist. Er brachte in der 73. Minute Anna-Lena Simon zurück ins Spiel, die er in der 37. Minute für Kiara Steins ausgewechselt hatte. Und Simon muss während ihrer Ruhephase offenbar so viele Corny-Power-Müsli-Riegel gefuttert haben, das eine wahre Leistungsexplosion in ihrem Körper brodelte. 5 Minuten nach ihrer Einwechslung brach Simon den kurzzeitigen, offensiven Bann, und erzielte das natürlich völlig verdiente 2:1. Kiara Steins robuster Einsatz am Strafstoßpunkt ließ den Ball zu Simon abfallen, die aus 10m das Leder förmlich reinnagelte. Und nun war sie entgültig on fire. In Minute 81 schickte Rafaela Harmeyer Anna-Lena Simon zentral in die Spitze, die dann aus 12m zum 3:1 einnetzte. Der Weg zum Sieg war fertig. Denn in Minute 86 gelang Simon etwas, was selbst einen Robert Lewandowski neidisch machen dürfte. Ein Hattrick binnen 8 Minuten (was deutschlandweit sicher nicht an der Tagesordnung ist) zum 4:1. Flanke von der linken Seite von Kiara Steins, und Simon vollstreckte im Zentrum. 1 Minute vor dem Abpfiff packte Rafaela Harmeyer noch das 5:1 drauf, die zentral geschickt wurde, und mit etwas Glück aus 8m traf. Es war nun doch noch deutlich geworden, aber dem Spiel sicherlich angemessen. Kurz danach ertönte pünktlich der Abpfiff.

 

Fazit: Ein deutlicher und absolut verdienter Sieg der SG BOS, aber mit sehr langem Anlauf. Nichtsdestotrotz kann man festhalten, das die Höppke-Elf gut aus der Winterpause zurückgekommen ist, und für jeden Gegner weiterhin eine schwer zu knackende Nuss bildet.  Anna-Lena Simon “The Hero of the Match”. Der Sieg war wichtig für eine im weiteren Verlauf entspannte Saison.

 

Aufgebot SGBOS: 1 Lenja-Maja Gowik, 2 Julia Timper, 3 Annika Dirkes, 5 Weda Berkenkamp (Kapitän), 6 Sara Melcher, 9 Merle Unland, 11 Rafaela Harmeyer, 12 Nina Segermann, 14 Michaela Westermeyer, 16 Anna-Lena Simon, 19 Kim-Sophie Ivemeyer

eingewechselt: 10 Jasmin Siefker, 13 Kiara Steins, 17 Ester Frei, 20 Sophia Busch

Trainer: Manuel Höppke

 

Aufgebot VfLHe: 1 Enya Schmidt, 2 Laura Völpel, 3 Alina Dreier (Kapitän), 6 Anne Stuckenberg, 7 Svenja Lüken, 8 Michelle Wilbers, 10 Carina Bergmann, 11 Ann-Kristin Schrandt, 12 Jana Brümmer, 13 Jana Vorwerk, 15 Saskia Siemer

eingewechselt: 4 Yvonne Rolfers, 5 Mareike Luker, 9 Alina Keller, 14 Lydia Thomes

Trainer: Yannick Elbers

 

Tore: 1:0 (1.) Berkenkamp, 1:1 (58.) Bergmann, 2:1 (78.) Simon, 3:1 (81.) Simon, 4:1 (86.) Simon, 5:1 (89.) Harmeyer

 

Gelb, Gelb-Rot und Rot: keine

 

SR: Tibor Ahlemeier (SuS Buer)

 

nächstes Spiel: Samstag, den 19.03.2022, Anstoß: 16.00 Uhr, im Sportpark Ovelgönne gegen die SG Lohne/Wietmarschen !!!!!