2.Damen brennen Schützenfest zum Liga-Auftakt ab

Joana Gerdwilker dabei "women of the match"

SG TV 01 Bohmte/Ostercappeln/Schwagstorf II

VfB Schinkel

9:0 (6:0)

Frauen 1. Kreisklasse Mitte Osnabrück-Land 2020/2021

Es ging endlich wieder los. Nach ewig vorkommenden Monaten corona-bedingten Aussetzens konnte das Trainer Duo Dieter Dirkes und Henrik Meyer seine Pferdchen endlich wieder aus dem Stall lassen, um auf Punktejagd gehen zu können. Und das tat das Team am Auftaktspieltag der neuen Saison 20/21 eindrucksvoll. Denn mit sage und schreibe 9:0 fegte man am Samstagabend das neuformierte Team des VfB Schinkel aus Osnabrück nahezu orkanartig von der Platte des Sportparks Ovelgönne. 

Den Gästen aus Osnabrück war dabei über die gesamten 90 Minuten deutlich anzusehen, das sie erst am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Zwar verfügt der VfB über einen richtig tollen Teamgeist, der sicherlich auch die Grundlage der weiteren Entwicklung bilden wird, jedoch offenbarten sich doch teils erhebliche spielerische und technische Mängel im Gefüge. Das wusste die heimische SG gnadenlos auszunutzen, die von Anpfiff an quasi ein Spiel auf ein Tor inszenierte, und dabei eine Serie von Großchancen auf das VfB-Gehäuse hernieder prasseln ließ. Aus Gründen des Umfangs wird von daher an dieser Stelle darauf verzichtet, alle Großchancen zu erwähnen. Es gab sie gefühlt fast im Minutentakt. Und die SG hatte an diesem Abend eine entfesselte Joana Gerdwilker in ihren Reihen. Nach 3 Großchancen in der Anfangsphase dauerte es immerhin bis Minute 9, als das da schon überfällige 1:0 fiel. Fehler der VfB-Torfrau, die eine Hereingabe von Emily Habeck nicht energisch genug bearbeitete, und so Joana Gerdwilker den Abstauber aus 5m ermöglichte. Weiter ging die Serie von Großchancen, die SG tat sich jedoch manchenteils im Ausnutzen dieser schwer. Erst in Minute 32 dann das 2:0. Mit letzter Kraft brachte Emily  Habeck das Leder zu Joana Gerdwilker, die aus 20m zentral sofort abzog, und mit Hilfe des linken Innenpfosten traf. 3 Minuten später das 3:0, und Joana Gerdwilker machte ihren Hattrick perfekt. Pass in die Gasse auf Gerdwilker, die die Torfrau umkurvte, und dann aus 10m einschob. Zu allem Überfluss für die Gäste gab es weitere 3 Minuten später einen berechtigten Strafstoß für die SG, nach klarem Foulspiel an natürlich Joana Gerdwilker. Die Gefoulte trat selbst an, und hatte Glück dabei, Unterkante Latte und dann knapp hinter die Linie. Nun konnte einem Angst und Bange um den VfB werden, denn es war die Phase, in der die SG-Pferdchen aber auch gar nicht mehr zu bändigen waren. 44. Minute, 5:0, diesmal aber nicht Joana Gerdwilker, sondern Kathrin Vieth.  Gewühl am Strafstoßpunkt, Emily Habeck legte zurück auf Vieth, die aus 18m über die Torfrau hinweg schlenzte. Und vor der Pause auch noch das halbe Dutzend. Diesmal wieder durch Joana Gerdwilker, die im Nachgang einer Ecke aus dem Gewühl heraus aus 12m einhämmerte zum 6:0 einhämmerte. Dann ertönte der Halbzeitpfiff. Das die Führung Lichtjahre verdient war, braucht sicher nicht extra erwähnt zu werden. Die neuformierte VfB-Mannschaft hatte doch in allen Bereichen erhebliche Probleme. Man muss es, bei wirklich allem Respekt vor dem Gegner, so deutlich sagen, das das halbe Dutzend zur Pause eigentlich noch viel zu wenig war. Eine entfesselte Joana Gerdwilker erledigte bis hierher den VfB fast im Alleingang. Es blieb abzuwarten, ob die SG in Durchgang 2 den Motor weiter auf Hochtouren laufen lassen würde.

Und der Motor lief in Durchgang 2 zunächst weiter auf Hochtouren. Denn keine 2x war der Sekundenzeiger rum, da besorgte Nele Bredenförder schon das 7:0. Anina Ruppelt drückte zunächst aus 5m den Ball an den rechten Innenpfosten, den Abpraller drückte Bredenförder aus 1m über die Linie. Weitere Großchancen, bis dann in der 60. Minute das 8:0 notiert werden konnte, durch erneut Nele Bredenförder, die freistehend aus 6m das Leder quasi ins Tor chipte. Jeder auf dem Sportgelände war sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich sicher, das dieses Spiel hier und heute zweistellig ausgehen würde. Doch das hohe Tempo der SG bis hierher, und die naturgemäß zahlreich anstehenden Wechsel nun sorgten dafür, das der SG-Motor sukzessive auf Spar-Modus gefahren wurde. Natürlich blieb das Dirkes/Meyer-Ensemble 1234%-weitig überlegen, man ließ das konsequente Spiel in die und in der Box Prozentpunkt für Prozentpunkt ausklingen. Im gleichen Atemzug warfen die Gäste aus Osnabrück mehr und mehr ihre nichtsdestotrotz tolle Moral und ihre letzte Kraft wieder in den Ring, um sozusagen Schlimmeres zu verhindern. So wurde es dann doch nicht mehr zweistellig, und es gelang nur noch das 9:0 in der 89. Minute, durch wiederum Joana Gerdwilker, die das Leder aus 18m zentral in den Winkel bugsierte. Der Abpfiff des souveränen Schiedsrichters Marlon Rieken ertönte, und völlig zurecht freudestrahlend bejubelten sich die SG-Akteurinnen. Eine Erleichterung in den Gesichtern des VfB war auch nicht zu verhehlen, das das Spiel nun endlich rum war.

Fazit: Einziger “Kritikpunkt”, wenn man so will, an die SG: Das Ding hier hätte heute zwingend zweistellig ausgehen müssen. Ansonsten war alles top, das Spielerische, die Laufbereitschaft etc. pp.  Das kann eine tolle Saison für die SG werden. Der VfB hingegen wird sicher noch Zeit benötigen, um das Maximale aus sich herausholen zu können.

Aufgebot SGB: 1 Lisa Meyer, 2 Julia Müller, 5 Anina Ruppelt, 6 Lea Kuhlmann, 9 Emily Habeck, 10 Jana Schawe, 11 Sara Melcher, 13 Jennifer-Jacqueline Langer, 14 Joana Gerdwilker, 15 Annika Dirkes (Kapitän), 19 Kathrin Vieth

eingewechselt: 3 Laura Mönter, 7 Annika Christoffer, 12 Pauline Ahrens, 16 Nele Bredenförder

Trainer: Dieter Dirkes, Henrik Meyer

Aufgebot VfB: 12 Laura Fabian, 3 Nadine Bröker, 4 Carolin Farwick, 5 Judith Peters, 8 Maike Clausing (Kapitän), 13 Jennifer Menkhaus, 15 Macarena Lozano Moreno, 19 Lea Zurmühlen, 20 Wiebke Hengelbrock, 21 Maike Hengenhold, 72 Rojda Özmen

eingewechselt: 1 Melina Heimann, 10 Yvonne Tretow

Trainer: Maike Clausing

Tore: 1:0 (9.) Gerdwilker, 2:0 (31.) Gerdwilker, 3:0 (34.) Gerdwilker, 4:0 (42.) Gerdwilker per FE, 5:0 (44.) Vieth, 6:0 (45.+1) Gerdwilker, 7:0 (47.) Bredenförder, 8:0 (60.) Bredenförder, 9:0 (89.) Gerdwilker

Gelb: SGB (0x)/VfB (1x)     Gelb-Rot und Rot: keine

SR: Marlon Rieken (Wallenhorst)

nächstes Spiel: Samstag, 19.09.2020, Anstoß: 16.30 Uhr, auswärts bei der SG Alfhausen/Hesepe-Sögeln